Mit der Fusion von Tempelhof und Schöneberg sind zwei Bezirke zusammengewachsen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Während Schöneberg eher den Ruf eines ‚schillernden’ Wohnbezirks hat, in dem eine bunte Vielfalt von Bewohnern, Szenen, Projekten und Initiativen nebeneinander existiert, gilt Tempelhof als eher bürgerlicher Bezirk ohne soziale Probleme.
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Der Bezirk zieht sich von der Innenstadt (ab Kurfürstendamm) bis zur Stadtgrenze mit Brandenburg im Südwesten und besteht aus den Ortsteilen Schöneberg, Friedenau, Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade, und grenzt an die Ortsteile Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Neukölln an. Insgesamt leben in Tempelhof-Schöneberg etwa 334.000 Menschen.
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Mit einer Fläche von 53 Quadratkilometern und rund 639 Hektar stellt der Stadtteil rund 22,5 % der Berliner Industriefläche. Einer der bedeutendsten Arbeitgeber im Bezirk ist Daimler-Chrysler in Marienfelde mit rund 3.300 Beschäftigten.
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Der Altbezirk Schöneberg zeichnet sich durch sehr unterschiedliche Stadtviertel aus: An der Grenze zu Berlin und Charlottenbug das Gebiet rund um den Nollendorfplatz mit großstädtischen Flair und kulturellem Leben, im westlichen Bayerischen Viertel die „besseren Wohnquartiere“ mit schicken möblierten Wohnungen und Häusern, im Schöneberger Norden die tiefen Bauböcke und Mietskasernenfluchten, nicht weit davon die „Rote Insel“ und die Kasernen in der Nähe des Tempelhofer Feldes, das seit 1722 Übungsgelände für das Militär war. Mittendrin die einstige Dorfaue an der Hauptstraße, in unmittelbarer Nachbarschaft die wenigen industriellen Schöneberger Großbetriebe wie die Schlossbrauerei oder das Gaswerk. Nicht zu vergessen die ehemalige Villenkolonie Friedenau, die erst 1920 mit Schöneberg vereinigt wurde, und vielleicht deshalb bis heute oft irrtümlich anderen Bezirken zugeschlagen wird.
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Im Stadtteil dominieren überwiegend kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Handel, Dienstleistungen sowie der Gastronomie und Hotelerie. Im Norden, um den Wittenbergplatz, ist es der gehobene Einzelhandel mit dem KaDeWe als Aushängeschild und der Tauentzienstraße als meistfrequentierte Einkaufstraße Berlins. Im "Kiez" um die Motzstraße und den U-Bahnhof Nollendorfplatz und zum Teil in der Kulmer Straße befinden sich zahlreiche Kneipen, Bars und Läden, die sich überwiegend an ein homosexuelles Publikum richten. Jährlich an einem Wochenende im Juni findet in diesem Teil Berlins seit 1992 eines der größten „Homosexuellen-Straßenfeste“ Europas statt, das mit einer Mischung aus Infoständen schwuler und lesbischer Gruppen, Show-Bühnen sowie Imbiss- und Verkaufsbuden mittlerweile tausende Besucher anzieht, und sich zu einer Touristenattraktion entwickelt hat. Rund um den John F. Kennedy Platz dominiert die öffentliche Verwaltung mit dem Bezirksamt, den Senatsverwaltungen für Wirtschaft, Arbeit und Frauen sowie Justiz, am Heinrich von Kleist Park, das Landesverfassungsgericht und das Kammergericht.
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Der ehemalige Altbezirk Tempelhof ist geprägt von einer Mischung aus Miets- und Einfamilienhaussiedlungen sowie Industrie- und Grünflächen. Filme kamen seinerseits aus der deutschen Traumfabrik Ufa an der Oberlandstraße, Schokolade von Sarotti an der Teilstraße und Stahl aus dem Hüttenwerk Tempelhof an der Ringbahn-/ Germaniastraße. Ebenfalls an der Oberlandstraße liegt die als Gartendenkmal geschützte Bärensiedlung mit knapp 900 Wohnungen. Die Ansiedlungen von Bauhaus und des schwedischen Möbelriesen IKEA auf dem ehemaligen Gelände des Reichbahnausbesserungswerks sowie der Neubau eines großen Supermarkts versprechen auch im Gebiet nördlich des Sachsendamms eine neue Entwicklung in Tempelhof.
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Überdies gibt es in Tempelhof-Schöneberg historisch Interessantes und aktuell Sehenswertes, das darauf wartet, entdeckt und in Augenschein genommen zu werden, wie zum Beispiel der älteste und kleinste der drei Verkehrflughäfen Berlin-Tempelhof. Die in der Gebäudeanlage verwirklichte funktionale Komplexität, wie beispielsweise die Ebenentrennung sowie zahlreiche – erst heute allgemein übliche – Sekundärfunktionen wie Hotels, Kongresszentrum, Großrestaurants etc., war zum Zeitpunkt der Entstehung (1934) als Flughafen einzigartig und ist in zahlreichen Bestandteilen Vorbild für moderne Flughäfen gewesen. Er wird daher auch unter anderem als „Mutter aller Flughäfen“ bezeichnet.