Der Bezirk Neukölln ist der achte Verwaltungsbezirk von Berlin und besteht aus den fünf Ortsteilen Britz, Buckow, Gropiusstadt, Neukölln und Rudow.
Er liegt im Südosten Berlins und grenzt an die Bezirke Treptow-Köpenick, Friedrichshain-Kreuzberg, Tempelhof-Schöneberg sowie an den Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald an. Mit einer Fläche von 44,9 Quadratkilometern zählt er zu den kleinsten Bezirken Berlins. Zur Zeit leben rund 304.000 Menschen aus 165 Nationen in Neukölln.
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Je weiter man dabei vom Norden Neuköllns in den Süden fährt, desto mehr verändert sich das Stadtbild. Der dicht besiedelt Norden ist vorwiegend geprägt von Altbauten, in denen Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen leben. Auf der Karl-Marx-Straße, der Hermannstraße und der Sonnenallee, den größten Einkaufsstraßen Neuköllns, reihen sich arabische Geschäfte, asiatische Märkte, thailändische Restaurants, türkische Friseure, Dönerbuden und Gemüsemärkte aneinander. Dazwischen liegen Geschäfte mit Namen wie "Mc Geiz", "Billig, billig!" und Läden, die günstige Telefontarife ins Ausland offerieren. Vor allem im Frühjahr und im Sommer spielt sich das Leben hier auf den Straßen ab. Kinder bevölkern bis weit in die Nacht den Gehweg, die Älteren versammeln sich an Straßenecken, in den Parks oder in den zahlreichen arabischen und türkischen Cafés.
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Dagegen geht es in Rudow, Buckow und Britz - im Süden Neuköllns - wesentlich ruhiger zu und ist geprägt von Einfamilienhäuser und Großsiedlungen mit zahlreichen Hochhäusern, wie die Gropiusstadt, die vor allem durch das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo", dessen Autorin Christiane F. hier aufwuchs, über Berlin hinaus bekannt geworden ist. Darin eingebettet sind alte Dorfkerne wie das Böhmischen Dorf des Ortsteils Rixdorf, der Gutshof und das Schloss Britz sowie die älteste Feldsteinkirche Berlins in Alt-Buckow. Das bekannteste Beispiel für den Reformwohnungsbau der 1920er und 1930er Jahre findet sich in Britz mit der Hufeisensiedlung des deutschen Architekten Bruno Taut.
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Für Politiker und Stadtsoziologen gilt insbesondere der nördliche Teil Neuköllns - das Gebiet zwischen Hermannplatz, Flughafen Tempelhof und Schifffahrtskanal - als sozialer Brennpunkt und 'Gebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf': Viele Bewohner sind hier arbeitslos und leben von staatlicher Hilfe, die Kriminalität ist verhältnismäßig hoch, es gibt eine große Zahl an jugendlichen Schulabbrechern und die Hälfte aller Neuköllner liegt mit einem Einkommen von weniger als 700 Euro im Monat unterhalb der Armutsgrenze. In den Wohngebieten Reuterplatz, Rollbergsiedlung, High-Deck-Siedlung, Schillerpromenade, Richardplatz Süd, Gropiusstadt/Lipschitzallee, Flughafenstraße, Weiße Siedlung und Körnerpark wurde daher jeweils ein Quartiersmanagement zur integrativen Entwicklung des Wohnumfeldes eingerichtet, und hofft durch zahlreiche Projekte dem Prozess der sogenannten "sozialen Verwahrlosung" entgegen zu wirken. Die dort vorherrschenden sozialen Probleme, insbesondere die hohe Arbeitslosigkeit und die schlechte Bildung, betreffen jedoch, anders als es manche Schlagzeilen vermuten lassen, keinesfalls nur Migranten sondern auch Mitbürger ohne Migrationshintergrund.
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Auf junge Kreative, Künstler und Existenzgründer scheint dagegen die Neuköllner Atmosphäre inspirierend zu wirken. Sie ziehen in den letzten Jahren verstärkt nach Neukölln, eröffnen dort ihre Ateliers und mieten bisher noch bezahlbare große möblierte Wohnungen und Arbeitsräume an. Junge Existenzgründer nutzen die leer stehenden Ladengeschäfte, andere wiederum eröffnen kleine Cafés und Bars und organisieren zahlreiche Events. Einmal im Jahr findet im Bezirk das Kulturfestival "48 Stunden von Neukölln" statt, und ermöglicht auch Außenstehenden an dieser kulturellen Entwicklung teilzuhaben.
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Aber auch außerhalb des Festivals gibt es in Neukölln Kunst und Kultur zu entdecken. Die Neuköllner Oper beispielsweise gilt mit acht bis zehn Neuproduktionen pro Spielzeit als eines der produktivsten Musiktheater Berlins. Überdies bietet Neukölln mit der Hasenheide, ein ca. 50 Hektar großer Park an der Grenze zu Kreuzberg, dem Britzer Garten, dem Körnerpark, dem Schlosspark oder dem Rudower Fließ zahlreiche grüne Oasen der Ruhe.